Jürgen Todenhöfer

10 Jahre Förderverein Gemeindebibliothek Kahl – das verlangt nach etwas Besonderem, nach etwas Außergewöhnlichem. Und das war der 14. Oktober dann auch.

Auf Einladung des Vereins und dank der diplomatischen Überredungskünste von Marianne Lauer kam Herr Dr. Jürgen Todenhöfer nach Kahl. Nach München war das erst die 2. Station um sein neues Buch „Warum tötest du, Zaid?“ vorzustellen, danach geht es in den Iran.

Gut 120 Interessierte aus dem ganzen Landkreis fanden den Weg in die Kahler Festhalle. Von freiwilligen Helfern und Mitgliedern des Fördervereins wurde die Halle liebevoll für diesen Event vorbereitet und geschmückt, die Bücher des Autors konnte man am Büchertisch erwerben und signieren lassen. Al hatte im Foyer einen rege besuchten Informations-Stand aufgebaut, auch Getränke und Salzgebäck für den kleinen Hunger hatte der Verein organisiert.

Dieser Abend war dann auch keine Autorenlesung im herkömmlichen Sinn. Herr Eberhard Fiebig las einige charakteristische Passagen aus dem Buch, um den Zuhörern den Autor und seine Intention näher zu bringen. Danach entspann sich ein Zwiegespräch zwischen Herrn Todenhöfer und Herrn Claus Morhart, Chefredakteur des Main-Echo und Moderator des Abends. Hier wurde schnell deutlich, warum Todenhöfer immer wieder lebensgefährliche Reisen in den Irak, Iran, Syrien oder Afghanistan unternommen hat. „Man muss vor Ort sein“. Nur vor Ort könne man sich ein Bild machen über die Wahrheit jenseits der PR-Maschinerie. Er hat herausgefunden, dass die meisten Medien nicht nur eine verzerrte Sicht auf Länder wie Iran oder Afghanistan bieten, sondern geradezu das Gegenteil der Wirklichkeit abbilden. Und jeder im Saal konnte sein Urteil nachvollziehen: Kriege wie die im Irak oder in Afghanistan sind gleichermaßen dumm und unmenschlich.

Über 90 Minuten debattierte Todenhöfer mit Claus Morhart und dem gebannt lauschenden Publikum über den Irak, Barack Obama, Pazifismus und Selbstbestimmungsrecht der Völker. Geduldig beantwortete er Fragen auch aus dem Publikum.

Ein besonderes Anliegen ist dem Autor – der übrigens auf sein Honorar verzichtet hat – der Verkauf seiner Bücher. Deren Erlös kommt nicht ihm, sondern den jugendlichen Opfern der Kriege zugute.

Zum Glück hatte die örtliche Buchhandlung vorgesorgt, so konnte jeder ein oder mehrer Bücherei erwerben. Und bevor Herr Dr. Todenhöfer nach Frankfurt zur Buchmesse abreiste, signierte er geduldig alle seine Werke.